Spielbericht Szenario aus dem 30 jährigen Krieg:
Der Markgraf von Baden gegen die katholische Liga
21.09.2024
Regelwerk: Pikeman´s Lament (mit Hausregeln für unsere Rank & File-Variante)
Auf dem Muroco - Con in Mutterstadt im September, verabredete ich mich mit Rikgrund, Tabris und Siegfried für ein größeres Gefecht aus dem 30jährigen Krieg in 28mm.
Es soll so etwas wie ein fiktives Gefecht sein, im Vorfeld der Schlacht von Wimpfen im Jahre 1622.
Links kommen die protestantischen Badener von Siegfried. In der Mitte auf dem Schlachtfeld steht bereits meine ligistische Vorhut, während Rikgrund´s Katholiken erst noch von rechts aufs Feld marschieren müssen.
Tabris hat sich ein Szenario ausgedacht in dem es drei Missionsobjekte einzunehmen gibt: ein ummauertes Feld oben, ein Dorf in der Mitte und eine Schanze unten.
Der Kniff war, dass meine Vorhut ein "verlorener Haufen" war, d.h. unsere Seite würde keine Armeemoral-Verluste erleiden wenn die Badener Einheiten von mir ausschalteten...
... während Rikgrund´s Katholiken und die Badener jeweils Demoralisationspunkte verursachten.
Links sind die Katholiken aufmarschiert, rechts die Truppen des Markgrafen von Baden.
Zwischen Dorf und Schanze stehen zwei meiner Pike&Shot Einheiten und eine Einheit Kroaten.
Rikgrund kommt hier mit zwei Infanterien und zwei Schwadronen Kürassiere.
Links vom Dorf steht die andere Hälfte meiner Truppen: Kürassiere, berittene Harkebusiere und ein weiteres Infantrieregiment.
Die Schützeneinheit nimmt Kurs auf das Dorf.
Mein rechter Flügel verpatzt einen Befehlstest nach dem anderen und schaut untätig dem badischen Aufmarsch zu.
Links unten die unerschrockenen Pforzheimer Schützen (Veteran Shot), dahinter badische Infanterie und Harkebusiere.
Weiter oben Siegfrieds Kürassiere und dahinter die elitäre Leibgarde des Markgrafen Georg-Friedrich von Baden-Durlach.
Das badische Zentrum mit seinem Kanonenhügel
Meine Kroaten (links unten) nehmen Schaden durch den markgräflichen Beschuss und versperren Rikgrunds Truppen den Weg.
Auf einem Hügel ist das badische Feldgeschütz aufgefahren, aber die Kanoniere erweisen sich als ungeschickt und treffen nicht besonders viel.
Ein Verkehrsstau entfaltet sich, weil meine Truppen immer noch jeden Vormarsch verweigern.
Die Pforzheimer haben es auf die Schanze abgesehen.
Auf der anderen Seite des Schlachtfeldes stellen sich meinen Kürassieren badische Dragoner und Harkebusiere in den Weg.
Hier gelingen meine Befehlstest wesentlich besser.
Oben am Dorf ist mein rotes Regiment schon beim Schießen.
Wenige Treffer von Rikgrunds Kanonen (weiße Rauchwolke, auf dem Hügel am rechten Spielfeldrand ) und ein katastrophaler Moraltest reichen, um Tabris´ badische Harkebusiere das Weite suchen zu lassen. Verdutzt steht der Offizier plötzlich alleine da (links unten).
Meine Kürassiere machen bald kurzen Prozess mit den gegnerischen Dragonern und plötzlich ist die rechte Flanke der Badener weit offen !
Katholische Infanterie auf dem Weg zur Eroberung des ummauerten Feldes (Missionsziel).
Die Leibwache des Markgrafen hält sich zurück und weiß noch nicht, wo sie ihre beträchtliche Kampfkraft in die Waagschale werfen soll.
Siegfrieds Kürassiere nehmen sich meine Kroaten vor, kommen aber unseren Musketen gefährlich nahe.
Die Leibgarde rückt in Richtung bedrohter Flanke ab.
Die Pforzheimer Schützen und badische Infanterie hat die Schanze unten eingenommen.
In der Mitte schießen meine Fußsoldaten die gegnerischen Kürassiere zusammen.
Oben schwenken meine Reiter ins gegnerische Zentrum ein und nehmen den Kanonenhügel ins Visier.
Unsere Truppen kommen kaum an die Schanze heran.
Auf unserer linken Flanke hat kaiserliche Infanterie mittlerweile das ummauerte Feld besetzt.
Meine Infanterie hält diese Lücke und beginnt, die Leibgarde des Markgrafen zu beschießen.
An der Schanze geben wir bald jeden Angriffsversuch auf, da dieser zu verlustreich wäre.
Die Pforzheimer wachsen über sich selbst hinaus.
Da die Schanze sicher ist, rückt die badische Miliz Richtung Zentrum ab.
Rikgrund´s Kürassiere vorne werfen mehrmals den Feind.
Als meine Kürassiere den badischen Kanonenhügel (Mitte rechter Spielfeldrand) überreiten, ist es endgültig um die Moral der Badener geschehen. Der Armeemoraltest geht verloren und die Badener geben das Gefecht auf. Die Katholischen haben gesiegt, der Weg nach Wimpfen ist frei !
Fazit:
Es war wieder ein sehr kurzweiliges Spiel und, trotz ca. 12 Einheiten pro Seite, auch innerhalb von 2 bis 2 1/2 Stunden durchgespielt. Alle Mitspieler kamen schnell in die Regeln rein und die Festlegung der Missionsziele hat einen "Fokus" gegeben, um den gekämpft werden konnte.
Vorteilhaft für uns war zweifellos, dass ich meine Einheiten ohne Konsequenzen aggressiv spielen konnte, da wegen dem verlorenen Haufen das nicht die katholische Armeemoral beeinträchtigte, während bei den Badenern jeder Verlust weh tat.
Dazu kam noch eine Reihe sehr schlechter Moraltests in den ersten paar Spielrunden, die bei den Badischen zwei nahezu unversehrte Einheiten vom Schlachtfeld fliehen ließ. Im direkten Vergleich war, trotz gleicher Werte, auch die kaiserliche Artillerie viel wirksamer wie ihr protestantisches Gegenstück.
Als nächstes wäre zu überlegen, ein paar spanische Truppen zu bemalen, um vielleicht wirklich mal die Schlacht von Wimpfen nachspielen zu können.