Dienstag, 8. Juli 2025

Wien 2025, Spielewochenende

 

                                             Spielewochenende Wien, Pfingsten 2025


Auch dieses Jahr wieder machte ich mich auf die Reise nach Wien, um Don zu einem großen Spielewochenende zu besuchen. Diesmal fuhr auch Wraith mit, während Ullrich und Strand mit dem Flieger kamen.


Der obligatorische Marsch vom Hauptbahnhof zu Dons Domizil, führte durch das immer beeindruckende Belvedere von Prinz Eugen von Savoyen.


Fernblick auf den Stephansdom bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen.


Nach ausgiebiger Begrüßung und nachdem alle eingetroffen waren, präsentierte uns Don stilecht das erste Spiel: Die 1.Türkenbelagerung von Wien im Jahre 1529.


Don hatte in den letzten Wochen eine beeindruckende mittelalterliche Stadtmauer und tolle osmanische Geschützstellungen gebastelt.


Die fette Bombarde war eines der Missionsziele.


Ich übernahm mit Strand die Türken und wir konnten bei den Truppen, vor allem bei Janitscharen, aus dem Vollen schöpfen.


Dazwischen waren immer wieder etwas schwächere Tufekcis und sonstige Schützen oder Nahkämpfer eingestreut.


Das schwer umkämpfte Kärntner Tor.
Die Landsknechte aus Wien standen unter dem Kommando von Wraith und Ullrich


Der Ausfall beginnt.


Ziel der Kaiserlichen ist es, einige wichtige Geschützstellungen einzunehmen um die Kanonen zu zerstören, während die Osmanen das verhindern müssen.


Die Doppelsöldner mit Bihändern schlagen eine blutige Schneise in die osmanische Linie. 


Verstärkungen eilen herbei.


Gespielt wurde mit dem Regelwerk Lion Rampant mit einigen Anpassungen für die frühe Renaissance.


Hinter den alten Stadtmauern hatten die Wiener einige Sockel und Erdaufschüttungen angelegt, um die Mauern, vor allem gegen Kanonenbeschuss, zu verstärken.


Unten das osmanische Lager, rechts die Stadtmauern von Wien, eine durch Minen bereits gesprengte Bresche und das Kärntner Tor.

Es wurde lange und hart gefochten und beide Seiten erlitten schwere Verluste, vor allem bei den Befehlshabern. Aber letztendlich gab es genug Janitscharen um die meisten kaiserlichen Angriffe zurückzuschlagen und zusammenzuschießen, so dass das Spiel mit einem knappen osmanischen Sieg endete.

 

Zur Abwechslung streuten wir am Abend eine Runde One Page Rules: Grimdark Future ein.

In eisiger Umgebung nahmen es die Tyraniden mit der Imperialen Garde von Valhalla auf.


Don und ich übernahmen die Aliens, während Ullrich und Strand die menschlichen Diener des Imperators befehligten.


Der Tisch war relativ klein und wir spielen auch nur 1000 Punkte, so dass in wenigen Spielzügen die meisten Valhallaner unter den messerscharfen Sensenklauen fielen und die Tyraniden das Scharmützel für sich entscheiden konnten.



Auch schon traditionell: spät nachts ein Gemetzel mit Gore Chosen.
Don hatte auch hier in letzter Minute eine tolle Arena gebaut und die willigen Diener des Khorne bevölkern die Ränge.


Wir schlagen wild um uns, aber irgendwie hatte mein Khorne-Champion kürzere Waffen als seine Gegner und er wurde oft aus der Entfernung getroffen, ohne selbst in Reichweite zu kommen.


Fast gelingt es mir noch, einen Gegner in die kochenden Bluttümpel zu stoßen, aber dann gehen mir die passenden Karten aus und nach einem hässlichen Hieb tritt mein Champion vor seinen tobenden Chaosgott.

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Nachdem wir uns am Samstag mit einem kräftigen english Breakfast gestärkt hatten, geht es zum nächsten Spiel.
Ich hatte ein Szenario aus dem 30jährigen Krieg vorbereitet.


Jeder der 4 Spieler führte eine kleine Truppe und es gab auf dem Spielfeld mehrere marodierende Söldnerhaufen, wie z.B. hier eine Kanone mit Besatzung. Diese konnte man versuchen zu bestechen, musste aber trotzdem würfeln, ob sich die Marodeure einem anschlossen, neutral blieben oder sogar feindlich waren.


Regelsystem war Pikemans Lament mit einigen Hausregeln


In einer Ecke des Spieltisches lag eine kleine kaiserliche Festung. Ziel der angreifenden Schweden war es unter anderem, die Artillerieschanze vor dem Tor auszuschalten.
 

Ullrich hatte mit seinem Kardinal zu Beginn wenig Glück und musste mehrere feindliche Geschützmannschaften niederkämpfen, was ihm aber immerhin Siegpunkte einbrachte.

 
Hier erkunden Schweden ein Söldnerlager hinter einer Schanze und an einem Gehöft.


Auch an diesem Feld lagerten die Marodeure.


Eine Kanone in einem Gehöft beschießt die vorgehenden Kaiserlichen.


Außerdem wurde das Spielfeld von einem Fluss durchschnitten. Beide Seiten mussten herausfinden, wo sich Furten und sonstige Überquerungsmöglichkeiten befanden (hier dargestellt durch Spielkarten).
Immer wenn sich eine Einheit in der Nähe befand, konnte sie die Karte anschauen um zu sehen, ob (bei einem Bild) hier der Fluss überquerbar ist.

Es gab aber auch Zivilisten, die man nach den Furten befragen konnte und wenn sie einem wohlgesonnen waren, durfte man unter weitere Spielkarten schauen.


Das grüne Infanterie-Regiment in voller Meuterei, hat sich in einem Feld verschanzt und scharmütziert von dort mit den aufmarschierenden Schweden.


Dons sehr toll umgebaute Crabaten / Kroaten.


Ullrichs Reiterei hat eine Furt ausgekundschaftet und setzt mit Macht über den Fluss.


Aber seine Infanterie hängt hinterher.


Zivilisten bei einer Kirche, die man befragen/verhören konnte.


Die Schweden von Don und Strand gehen sehr koordiniert und fokussiert vor und haben nach relativ kurzer Zeit die Schanze vor der Festung überrannt.


Ullrichs Katholiken setzen über den Fluss, während auf Wraith´s Seite sich herausstellt, dass keine Furt in greifbarer Nähe ist. Auch die alte Brücke ist leider völlig zerstört und unpassierbar.


weiter unten gibt es sogar noch weitere, bisher nicht entdeckte, Furten.


Unter Einsatz von drei Einheiten Kavallerie gelingt es den Schweden die Meuterer vom grünen Regiment zu umzingeln und auszulöschen.


Dann prallen die Vorhuten beider Seiten am linken Flussufer aufeinander.


Durch die engen Furten zusammengezwängt, entwickelt sich bei den Kaiserlichen rechts oben eine Art Verkehrsstau. Das gibt den Schweden (links und unten) Zeit, sich auszurichten und zu entfalten.


Die Schlacht ist in vollem Gange.


Die Schweden können rasch Reserven heranbringen.


Die Musketiere halten die katholische Reiterei auf Abstand.


In schneller Folge nutzen sich die Reitereien gegenseitig ab, aber das schwedische Fußvolk ist zur Stelle...


... während die Kaiserlichen noch am Sortieren sind.


Auch das von den Marodeuren eroberte gemauerte Feld verschafft den Schweden gute Deckung.


Die schwedische Linie steht...


... und zersprengt ein weiteres kaiserliches Regiment.

 
Als immer mehr Pulverdampf über das Schlachtfeld wabert, kann man bald nicht mehr Freund und Feind unterscheiden. Und so geben die Kaiserlichen ihren Angriff auf und überlassen den Schweden den Sieg.

Anschließend machen wir uns auf in die Innenstadt von Wien.
 

Der Donaukanal diesmal gut gefüllt.


Eine Kirche des Johanniter- / Maltester-Ordens


Klein aber sehr beeindruckend.


Das Abendessen nahmen wir im verschwenderisch ausgestatteten Cafe Gerstner.
Als besonderes Schmankerl erfahren wir, dass hier auch Kämpfe der 1.Türkenbelagerung stattfanden, welche wir gestern ja erst bespielt hatten.


Die Wolken ziehen sich zu, als wir an der Hofburg sind.

 
Erste nasse Füsse gibt es auf dem Heldenplatz beim Reiterstandbild von Prinz Eugen.


Erwartungsgemäß voll war es um den Stephansdom.

Nach einem kurzen Abstecher zum ebenfalls sehr beeindruckenden Fundament des alten Stubentores, geht es zurück ins Warme und Trockene.


Um etwas Kooperatives zu spielen, hat Don seine Schänke für Conan ausgepackt. 


Die Helden um den Cimmerier müssen unbewaffnet Gefangene und Schätze befreien


während Piraten und Stadtwachen ihnen das Leben schwer machen.
Wir scheitern beide Durchläufe an der Mission und es fehlt die zündende Idee zur richtigen Gewinnstrategie.

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Sonntagmorgen starten Wraith, Ullrich und ich zum Heeresgeschichtlichen Museum Wien


Wir kommen spontan sogar zu einer Führung, die sich um das Thema dreht: "wie kommt das HGM zu seinen Ausstellungsstücken ?"
Man wird recht zügig durchs Museum geführt und hat nicht so viel Zeit sich Sachen anzuschauen, wie wenn man alleine durch ginge. Auf der anderen Seite erfahren wir sehr interessante Details z.B. zur Schlacht von Aspern-Essling oder zum Sarajevo-Attentat. 


Mein Lieblingsraum über den 30jK und die Türkenkriege ist leider wegen Renovierung geschlossen :-/



Aber um ersten mal hat die Panzerhalle offen.


Sofort erinnert mich der Geruch nach Maschinenöl, Lack, Staub und Schmierfett an die Inst(andsetzung) in meiner Bundeswehrzeit. 


Vor allem die recht große Zahl an Russenpanzern hat mich überrascht.


aber auch einige gute Exponate aus dem 2.WK, wie hier der Hetzer


Zurück bei Don gab es sein Peking-Szenario aus dem Boxeraufstand.


Man merkte, dass dieses Szenario schon reichlich bespielt war und auch die Bewährungsprobe auf der TACTICA bestanden hat.


Das Spiel lief komplett flüssig und spannend. 


Die chinesischen Aufständischen stürmen das Botschaftsviertel in Peking. 


Zusammen mit Ullrich übernehme ich die amerikanisch/europäisch/japanischen Gesandschaften, während Strand und Wraith die wilden Boxer spielen.


Die Botschaften werden von allen Seiten bestürmt und auch auf der großen Stadtmauer geht es zur Sache.


Wir müssen unsere spärlichen Reserven immer dahin schicken, wo es am Hellsten brennt.


Vor allem die britische Botschaft wird heiß umkämpft, aber walisisch / irisch / schottische Soldaten halten bis zum letzten Mann.


Trotz einiger kniffliger Momente, halten wir doch die allermeisten Botschaften und können den Aufstand abwehren.


Danach folgt eine weitere Runde Gorechosen.


Ullrichs Champion läuft total Amok, legt sich mit allen an und wird in windeseile weggehauen. Danach geht es etwas gesitteter zu, bis der letzte Khorne-Anhänger in den Arenastaub sinkt.


Ganz spontan abends packt Don noch seinen 3D-Vampirturm aus und schüttelt ein passendes  D&D-Abenteuer aus dem Ärmel.


Geheime Falltüren, Schatztruhen und Durchgänge müssen gefunden werden. Aber vor allem der Wechsel ins nächste Stockwerk entwickelt sich zur echten Herausforderung, da nicht immer klar ist, wo es weiter geht. Doch zu guter Letzt werden auch Zombies, Gespenster und Co. besiegt und das Wochenende mit einem old-school kooperativen Spiel beendet.

Pfingsmontag ist dann nur noch Packen, Verabschieden und Rückreise angesagt.

Wie bereits in 2024 wieder ein sehr tolles Wochenende mit vielen sehr abwechslungsreichen Spielen, einer gut aufgelegten Mannschaft, ausreichend Kultur und Sehenswürdigkeiten, sowie gutem Essen und Gespächen. Das größte Dankeschön geht natürlich an den Hausherren Don für das Rundum-Sorglos-Wochenende. Wien war erneut eine Reise wert.

Wien 2025, Spielewochenende

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