Montag, 16. Dezember 2024

Spielbericht Renaissance Polen gegen Osmanen

 

                        Spielbericht Renaissance 28mm Polen gegen Osmanen             07.09.2024


Weil wir uns schon viele Monate nicht mehr zum Spielen getroffen hatten, war es mal wieder Zeit Siegfried zu besuchen und seine wunderschöne Renaissance-Sammlung auszuführen.
Tabris brachte seine (sich teilweise gerade im Aufbau befindenden) Osmanen mit.

Als Regelwerk haben wir Pikemans Lament von Osprey benutzt, mit Hausregeln für Rank&File-Schlachten.

Miniaturen von Wargames Foundry, The Assault Group, Warfare Miniatures, Old Glory u.a.


In der Mitte des Schlachtfeldes lagen drei Gebäude: zwei Bauernhäuser und eine Mühle. 

In einem der Gebäude ist die polnische Adelige Panna Anna-Maria versteckt, welche die Polen retten bzw. die Osmanen in ihren Harem verschleppen wollten. 


Wenn man mit einer Einheit am Ende einer Spielrunde an einem der Gebäude stand, ohne dass auch Gegner in Kontakt waren, konnte man das Gebäude durchsuchen. 
 
Wenn die gegnerische Seite Panna Anna zu erst fand, trug das zu Demoralisation der eigenen Armee bei. Man konnte dann noch versuchen, die Adelige zu erobern, um auch den Gegner zu demoralisieren.
Panna Anna schloss sich dann der Einheit an und blieb bei dieser bis zum Spielende.

 

Der rechte polnische Flügel mit den gefürchteten Husaren, Pancerni und einigen Heiduken-Musketenschützen in einem Feld. 


Die linke polnische Seite mit Söldner-Pike&Shot, links davon weitere Pancerni, rechts im Zentrum die Artillerie.


Auf der rechten polnischen Flanke ließen es die Pancerni ruhig angehen, aber die Husaria stürmte vor.


Wurde aber von zwei furchtlosen osmanischen Sipahi gekontert.


Die Husaria schlug sich wacker und vertrieb die Sipahi, nahm aber selbst deutliche Verluste. Die Pancerni gallopierten dann doch auf die bedrohte Flanke.


Das machte das Zentrum für die Osmanen offen. Die dünne Linie der Heiduken sah sich Sipahi und Janitscharen gegenüber. 


Eilig wurde ein großer Mob Kosaken aus der Reserve herbei beordert.


Die drei Regimenter der Heiduken wurden von türkischem Musketen- und Kanonenfeuer schwer in Mitleidenschaft gezogen, konnten aber immerhin das Gebäude finden, in dem Panna Anna-Maria versteckt war.


Jetzt galt es nur noch Panna Anna bis zum Spielende zu beschützen. Hier ist sie bei einem Regiment, das ungeordnet ist und schon 8 von 12 "Lebenspunkten" verloren hat...


Einigen osmanischen Sipahi ist es gelungen, die Polen auszumanövrieren und den Heiduken im Feld in die Seite zu fallen. 


Ein türkischer Bey holt weitere Reiterei heran. 


Pancerni halten auf der anderen Flanke den Gegner in Schach.


Im Zentrum gelingt es, mit den Söldnern, der Artillerie und den Heiduken den Gegner zusammen zu schießen. 
Auch die osmanischen Janitscharen bleiben hinter den Erwartungen zurück. 


Die Heiduken im Acker schlagen sogar einen Angriff zurück, da es die osmanischen Reiter schwer finden, in dem unebenen Terrain  einen Vorteil zu erringen. 


Letztlich können die Sipahi sich doch durchsetzen, sind aber so erschöpft, dass sie keine Rolle mehr spielen werden.


Die wilden Kosaken bringen die Entscheidung, da sie mehrere der angeschlagenen osmanischen Tufekci auseinander hauen können.


Der Verlust ihrer Musketenschützen, zusammen mit der entschwundenen polnischen Prinzessin, lassen später die osmanische Moral zusammen brechen und die Schlacht für sie verloren gehen.


Nachbetrachtung

Es war wieder ein sehr unterhaltsames und auch optisch ansprechendes Spiel, mit doch jeweils 11 Einheiten pro Seite. Obwohl wird nur auf einer einfachen Rasenmatte spielten, machen die schick bemalten Miniaturen aus dieser bunten Epoche einfach einen tollen Gesamteindruck. 

Das Szenario hat gut funktioniert und war mit unseren variablen Moralregeln für den Army-Breakpoint auch bis zum Schluss spannend.  

Während des Spiels sind noch zwei weitere Mitspieler eingestiegen, die das Regelwerk vorher nicht kannten. Aber auch sie konnten nach einigen Spielrunden Übung ins Spiel reinkommen, was aus meiner Sicht sehr für das Regelsystem spricht. 

Der Abend wurde dann noch bei hausgemachten Pulled Pork Burgern, irischem Bier und Whiskey ausklingen lassen.

Spielpräsentation 30 jähriger Krieg auf der SZENARIO CON 2024

 

Spielpräsentation aus dem 30 jährigen Krieg auf der SZENARIO CON, Januar 2024


In den letzten Jahren haben Clubkollegen Sven, Rikgrund und ich langsam aber stetig Armeen aus dem 30 jährigen Krieg in 28mm aufgestellt. Überwiegend kamen Figuren von Warlord Games und The Assault Group, aber auch von Horcata, Foundry und anderen Herstellern zum Einsatz. 

Wir haben uns auf die frühe Phase des Krieges konzentriert, mit der Schlacht vom Weißen Berg bei Prag im Jahr 1620 als Orientierungspunkt. 

Als Regelwerk haben wir das bei uns beliebte Pikemans Lament von Osprey benutzt, mit Hausregeln für Rank&File-Schlachten.



Kaiserliche Crabaten (links) scharmützeln mit ungarisch/böhmischen Husaren an der Flanke.


In unserer Präsentation waren im Zentrum 5 kleinere Missionsziele aufgestellt, die jedem, der sie eroberte Vorteile im Kampf verschafften. Hier zum Beispiel eine Schanze mit einer leichten Kanone darin, die der nutzen konnte, der die Schanze gerade hielt. 


Die Würfel in den beiden Gläsern sind Moralwürfel, die sich ansammeln, wenn Einheiten Verluste erleiden. Ab einem bestimmten Punkt muss jede Seite würfeln und wenn sie ihren Armee-Breakpoint überwürfelt, hat sie die Schlacht verloren.


Das Chaos der Schlacht im Zentrum. Hier wird um einen Wagenzug gekämpft, den man plündern kann um Kampfkraft und Moral zu stärken. 


Das tote Pferd bei den Crabaten unten zeigt an, dass die Einheit ungeordnet ist.


Das protestantische Lager, bestückt mit einem Feldgeschütz.



Offiziere sind auf runden Basen, um sie von den Truppen zu unterscheiden.


Die schwere Kavallerie waren bei uns ausschließlich caracolierende Kürassiere (Trotter), da es die aggressivere Kampfweise der schwedischen Reiterei (Galopper) in dieser Phase des Krieges noch nicht gab.  
 


Die mittlere Reiterei waren Harkebusiere, die auch vom Pferderücken aus in geringem Umfang schießen können. 


Kürassiere und Infanterie auf beiden Seiten.


Der Beginn eines der Spiele. Auch der Pferdewagen mit der Kriegskasse war natürlich ein lohnenswertes Ziel.

Insgesamt haben wir über das Wochenende drei oder vier Spiele machen und vor allem mal unsere neuen Sammlungen in den Einsatz bringen können. 

Montag, 4. November 2024

30jk Der Markgraf von Baden gegen die katholische Liga


 Spielbericht Szenario aus dem 30 jährigen Krieg: 

Der Markgraf von Baden gegen die katholische Liga

                                                                                                                                            21.09.2024

Regelwerk: Pikeman´s Lament (mit Hausregeln für unsere Rank & File-Variante)

Auf dem Muroco - Con in Mutterstadt im September, verabredete ich mich mit Rikgrund, Tabris und Siegfried für ein größeres Gefecht aus dem 30jährigen Krieg in 28mm.

Es soll so etwas wie ein fiktives Gefecht sein, im Vorfeld der Schlacht von Wimpfen im Jahre 1622.


Links kommen die protestantischen Badener von Siegfried. In der Mitte auf dem Schlachtfeld steht bereits meine ligistische Vorhut, während Rikgrund´s Katholiken erst noch von rechts aufs Feld marschieren müssen.


Tabris hat sich ein Szenario ausgedacht in dem es drei Missionsobjekte einzunehmen gibt: ein ummauertes Feld oben, ein Dorf in der Mitte und eine Schanze unten.


Der Kniff war, dass meine Vorhut ein "verlorener Haufen" war, d.h. unsere Seite würde keine Armeemoral-Verluste erleiden wenn die Badener Einheiten von mir ausschalteten... 
 

... während Rikgrund´s Katholiken und die Badener jeweils Demoralisationspunkte verursachten.
 

Links sind die Katholiken aufmarschiert, rechts die Truppen des Markgrafen von Baden.


 Zwischen Dorf und Schanze stehen zwei meiner Pike&Shot Einheiten und eine Einheit Kroaten.


Rikgrund kommt hier mit zwei Infanterien und zwei Schwadronen Kürassiere. 


Links vom Dorf steht die andere Hälfte meiner Truppen: Kürassiere, berittene Harkebusiere und ein weiteres Infantrieregiment. 


Die Schützeneinheit nimmt Kurs auf das Dorf.


Mein rechter Flügel verpatzt einen Befehlstest nach dem anderen und schaut untätig dem badischen Aufmarsch zu. 


Links unten die unerschrockenen Pforzheimer Schützen (Veteran Shot), dahinter badische Infanterie und Harkebusiere.
Weiter oben Siegfrieds Kürassiere und dahinter die elitäre Leibgarde des Markgrafen Georg-Friedrich von Baden-Durlach.


Das badische Zentrum mit seinem Kanonenhügel


Meine Kroaten (links unten) nehmen Schaden durch den markgräflichen Beschuss und versperren Rikgrunds Truppen den Weg.


Auf einem Hügel ist das badische Feldgeschütz aufgefahren, aber die Kanoniere erweisen sich als ungeschickt und treffen nicht besonders viel. 


Ein Verkehrsstau entfaltet sich, weil meine Truppen immer noch jeden Vormarsch verweigern.


Die Pforzheimer haben es auf die Schanze abgesehen.


Auf der anderen Seite des Schlachtfeldes stellen sich meinen Kürassieren badische Dragoner und Harkebusiere in den Weg.


Hier gelingen meine Befehlstest wesentlich besser. 
Oben am Dorf ist mein rotes Regiment schon beim Schießen.


Wenige Treffer von Rikgrunds Kanonen (weiße Rauchwolke, auf dem Hügel am rechten Spielfeldrand ) und ein katastrophaler Moraltest reichen, um Tabris´ badische Harkebusiere das Weite suchen zu lassen. Verdutzt steht der Offizier plötzlich alleine da (links unten).


Meine Kürassiere machen bald kurzen Prozess mit den gegnerischen Dragonern und plötzlich ist die rechte Flanke der Badener weit offen !


Katholische Infanterie auf dem Weg zur Eroberung des ummauerten Feldes (Missionsziel).


Die Leibwache des Markgrafen hält sich zurück und weiß noch nicht, wo sie ihre beträchtliche Kampfkraft in die Waagschale werfen soll.


Siegfrieds Kürassiere nehmen sich meine Kroaten vor, kommen aber unseren Musketen gefährlich nahe. 


Die Leibgarde rückt in Richtung bedrohter Flanke ab. 




Die Pforzheimer Schützen und badische Infanterie hat die Schanze unten eingenommen.
In der Mitte schießen meine Fußsoldaten die gegnerischen Kürassiere zusammen.
Oben schwenken meine Reiter ins gegnerische Zentrum ein und nehmen den Kanonenhügel ins Visier.


Unsere Truppen kommen kaum an die Schanze heran.





Auf unserer linken Flanke hat kaiserliche Infanterie mittlerweile das ummauerte Feld besetzt.


Meine Infanterie hält diese Lücke und beginnt, die Leibgarde des Markgrafen zu beschießen.


An der Schanze geben wir bald jeden Angriffsversuch auf, da dieser zu verlustreich wäre.


Die Pforzheimer wachsen über sich selbst hinaus.



Da die Schanze sicher ist, rückt die badische Miliz Richtung Zentrum ab.


Rikgrund´s Kürassiere vorne werfen mehrmals den Feind.



Als meine Kürassiere den badischen Kanonenhügel (Mitte rechter Spielfeldrand) überreiten, ist es endgültig um die Moral der Badener geschehen. Der Armeemoraltest geht verloren und die Badener geben das Gefecht auf. Die Katholischen haben gesiegt, der Weg nach Wimpfen ist frei !


Fazit:

Es war wieder ein sehr kurzweiliges Spiel und, trotz ca. 12 Einheiten pro Seite, auch innerhalb von 2 bis 2 1/2 Stunden durchgespielt. Alle Mitspieler kamen schnell in die Regeln rein und die Festlegung der Missionsziele hat einen "Fokus" gegeben, um den gekämpft werden konnte. 

Vorteilhaft für uns war zweifellos, dass ich meine Einheiten ohne Konsequenzen aggressiv spielen konnte, da wegen dem verlorenen Haufen das nicht die katholische Armeemoral beeinträchtigte, während bei den Badenern jeder Verlust weh tat.
Dazu kam noch eine Reihe sehr schlechter Moraltests in den ersten paar Spielrunden, die bei den  Badischen zwei nahezu unversehrte Einheiten vom Schlachtfeld fliehen ließ. Im direkten Vergleich war, trotz gleicher Werte, auch die kaiserliche Artillerie viel wirksamer wie ihr protestantisches Gegenstück. 

Als nächstes wäre zu überlegen, ein paar spanische Truppen zu bemalen, um vielleicht wirklich mal die Schlacht von Wimpfen nachspielen zu können. 

Battle of Vienna Game

                                                  "Battle of Vienna Game" - Brettspiel  Hersteller: The historical game company (...