Die Schlacht von Nördlingen September 1634
Teil I: Schlachtfeldbegehung und Stadtmauerfest Nördlingen
Neben dem Weißen Berg, Breitenfeld und Lützen ist Nördlingen eine der wichtigsten Schlachten des 30 jährigen Krieges. Hier wurde die bis dahin herrschende Dominanz der Schweden durch eine vernichtende Niederlage gebrochen. Das veranlasste Frankreich zum direkten Kriegseintritt und führte den 30 jährigen Krieg in seine letzte und bitterste Phase.
Die berühmten Feldherren Tilly, Wallenstein und König Gustav Adolf von Schweden waren 1634 schon alle tot und die Armeen wurden von ihren einstigen Untergebenen weiter geführt.
Da der gesamte Schlachtverlauf detailliert bei Wikipedia u.ä. nachgelesen werden kann, verzichte ich hier auf eine Wiederholung.
Trotzdem einige Karten aus dem Internet, damit man sich einen schnellen Überblick verschaffen kann.
Ganz im Süden des Schlachtfeldes der Hügel namens Albuch, an dem sich die Schlacht entschieden hat.
Blick von unten auf den Albuch, der sich so oder so ähnlich auch den schwedischen und schottischen Musketieren geboten haben muss.
Auf dem Albuch befindet sich ein Gedenkstein an der Stelle der drei kaiserlichen Schanzen.
Wenn man genau hinschaut, kann man noch die Verläufe der Erdwälle der Schanzen entdecken
Man sieht auch, dass das Gelände hinter dem Hügel ziemlich steil zur Ebene abfällt.
Weg vom Albuch durch den Heselwald.
Blick vom Heselberg / Lachberg über das Schlachtfeld, links ganz hinten der Kirchturm von Nördlingen zur Orientierung.
In der Senke das Dorf Herkheim. Im umgebenden Herkheimer Feld tobte der Kampf des linken schwedischen Flügels unter Cratz gegen hauptsächlich bayrisch/ligistische und kaiserlichen Truppen unter Johann von Werth.
Links der Kirchturm "Daniel" der Kirche St. Georg von Nördlingen. Rechts (südlich) davon der langgestreckte bewaldete Berg ist die heutige Marienhöhe, zum Zeitpunkt der Schlacht Galgenberg genannt. Hier standen die kaiserlichen Belagerungsbatterien um die tieferliegende Stadt zu beschießen.
Auch die Annäherungsgräben an die Stadtmauer wurden vom Galgenberg aus gegraben, da das Gelände nördlich der Stadt dafür zu morastig war.
Rechts Nördlingen mit Kirchturm, links Holheim, die Ebene darum heißt Im Kampf, ein weiterer Hinweis auf die Schlacht.
Blick auf die Höhe des Schönfeldes, wo sich das spanische Lager befand.
Im Vordergrund die Ebene des Herkheimer Feldes. Hier tobte die Reiterschlacht am linken schwedisch-weimarischen Flügel.
Blick vom Lachberg in die Ebene.
Es gibt einen gekennzeichneten Wanderpfad, den Schwedenweg, auf dem man den gesamten Anmarsch der Schweden von ihrem Lager in Bopfingen bis aufs Schlachtfeld nachwandern kann. Dieser ist allerdings recht lang und dauert mehrere Stunden, was unser Zeitrahmen leider nicht hergab.
Der bewaldete Heselberg (Hesselberg, Häselberg, Heselwald) war in der Nacht vor der Schlacht von kaiserlichen Abteilungen besetzt und musste von Bernhard von Sachsen-Weimars Truppen erst mühsam freigekämpft werden.
Bis der Heselberg erobert war, war es bereits zu dunkel um das Gefecht weiter fortzusetzen. Das gab den Kaiserlichen und Spaniern eine Nacht Zeit um die drei Schanzen auf dem Albuch fertig zu stellen.
Manche Historiker schreiben, dass das evtl. schon die Vorentscheidung der Schlacht war.
Stadtmauerfest 2025
Wie bereits geschrieben, begeht die Stadt Nördlingen alle drei Jahre im September ihr Stadtmauerfest. Ein Wochenende lang ist die ganze Stadt voller Schänken, Rummel, Heerlager, Musikanten, Vorführungen, Waffendrillübungen, Konzerten, Tänzen, Vorträgen und natürlich auch viel Bier und deftigem Essen.
Kirchturm Daniel ist zum Stadtmauerfest mit Fahnen geschmückt.
Als letztes muss noch erwähnt werden, dass Nördlingen eine vollumschlossene Stadtmauer mit vielen erhaltenen Tortürmen hat. Man kann also die gesamte Stadt auf der historischen Stadtmauer umrunden.
Wer mal in der Nähe ist, dem kann ich ein Besuch von Nördlingen und vor allem dem Stadtmauerfest nur empfehlen.